Deutsche Meisterschaft & Europa Cup in Plattling

Deutsche Meisterschaft & Europa Cup in Plattling – Nele und Mads ganz vorn

Freestyle- und Wildwasser-Lehrgang des Kanu-Freestyle Teams NRW

Über das lange Himmelfahrts-Wochenende hat das Kanu-Freestyle Team NRW einen Freestyle- und Wildwasser-Lehrgang in Wildalpen durchgeführt. 21 Wildwasser-Sportler/innen vom KC Schieder, KC Zugvogel Köln, SKC Neheim-Hüsten und vom KC Wiedenbrück-Rheda nahmen daran teil, ergänzt um Kanuten/innen aus Bremen und Rheinland-Pfalz. Auch Ostwestfalens Bezirks-Präsident Christof Basener mit Familie begleitete unser überregionales Team, um sich mit ihnen im Wildwasser der steirischen Salz auszutoben und die Kanu-Freestyle Szene kennen zu lernen. Dafür gibt es sicher keinen besseren Ort als das Salza Rodeo.

Gute Stimmung beim Salza Rodeo in Wildalpen
Gute Stimmung beim Salza Rodeo in Wildalpen

Während es für die NRW Kader-Freestyler um die Vorbereitung auf das Salza-Rodeo sowie die bevorstehende Deutsche Meisterschaft und den Europa Cup in Plattling ging, konnten einige andere Wildwasser-Touren auf der Salza und dem Hinterwildalpenbach unternehmen.

Nur gut eine Woche nach dem Salza-Rodeo im österreichischen Wildalpen stand gleich ein nächster Saisonhöhepunkt für die Kanu-Freestyler auf dem Programm.

Das deutsche Mekka des Kanu-Freestyle-Sports ist das niederbayrische Plattling , wo die Isar in die Donau mündet: 2023 DM und Europa Cup, 2024 World Cup, 2025 Weltmeisterschaft – Der KCWD ist dabei !

Am 9. Und 10.06.2023 fanden die deutschen Meisterschaften und der Europa Cup auf der Isar-Welle im niederbayrischen Plattling statt. Mit dabei ein starkes Team aus NRW und vom KCWD:

Mads Barwich und Justin gingen beim Europa Cup in der Juniorenklasse der unter 18-jährigen an den Start, während sie bei den deutschen Meisterschaften um den Titel der unter 16-jährigen Jugendlichen kämpften.

Mads und Justin – nicht nur in der Welle “große Kumpels”

Nele Barwich trat bei den Damen sowohl im Freestyle-Kajak als auch im Squirt Boot an,

Unsere U-Bootfahrerin Nele nicht nur auf dem,
sondern auch unter Wasser höchst erfolgreich während alle 3 gemeinsam in der KCWD-Mannschaft um die Vereinswertung der deutschen Meisterschaft kämpften. Komplettiert wurde das Team durch Senior Stefan Barwich, der in der Masterklasse antrat.

 

Stefan im schäumenden Wasser der Isar-Welle

Neben der starken deutschen Konkurrenz aus NRW, Niedersachsen, Bremen, Rheinhland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern waren auch einige Top-Kanuten aus Österreich, Italien, der Slowakei, Niederlande, Polen, Großbritannien und Irland angereist.

Im Vorlauf der Damen machte es Nele zunächst spannend.

Bundestrainer Reimar Staufenberg trainiert Nele und gibt die entscheidenden Tips

Platz 9 bedeutete für sie dann aber doch den Einzug ins Halbfinale der besten 10 Damen. Im Halbfinale verbessert sie dann ihren Punktestand auf 120 Punkte. Das bedeutete Platz 7 im Eurocup sowie Platz 6 bei den deutschen Meisterschaften.

Im Squirtboot, das ist die Urform des Kanu-Freestyles, zeigte Nele dann, daß sie derzeit die beste deutsche Paddlerin in dieser Bootsklasse ist. Hierbei werden verschiedenste Rotationen des Bootes über und unter Wasser möglichst ohne Einsatz des Paddels bewertet und mit einem Faktor für den sogenannten Mistery-Move multipliziert. Dieser Faktor wird umso höher je tiefer und je länger die Squirter mit ihrem „U-Boot“ abtauchen. Dieses quasi maßgeschneiderte Boot hatte Nele im letzten Herbst eigens aus dem Norden Englands importiert und angepaßt. Nun zahlte sich das intensive Training und Coaching durch den Bremer Top-Squirter Finn Krössig sowie die Tips von Squirtlegende Mike Lochny aus. Eindeutig konnte Nele ihre routinierte Konkurrentin Anne Sommerauer aus Bietigheim auf Platz 2 verweisen.

Mit Dirndl und Pokal: Siegerehrung in regional angepaßtem Outfit auf dem Plattlinger Volksfest

Da strahlte die Nele: Sieg im Europa Cup und beste deutsche Squirterin – Die WM kann kommen, doch vorher sind noch ein paar Trainingsstunden und Atemübungen sowie weitere Optimierungsarbeiten am Boot mit Benny, Finn und “Dr. Squirty” notwendig.

Bei den männlichen Junioren traten der 15-jährige Mads Barwich und 16-jährige Justin Niermeier, die sich im Frühjahr beide für deutsche Nationalteam und die Weltmeisterschaften in Columbus / USA qualifiziert hatten, gegen Weltklasse-Athleten wie Weltmeister Tim Rees aus Ulm, EM-Viertplatziertem Paul Ernst aus Mannheim und Extrem-Wildwasser-Weltmeister Jonas Hermann aus Graz an. Justin zeigte im Vorlauf zwei hervorragende Entry-Moves und gelungene Spin-Shuvit Kombinationen. Mit Platz 7 zog er sicher ins Halbfinale ein.

Justin glänzte insbesondere durch seine gewagten Entry Moves

Mads lief im Vorlauf zu Hochform auf. U.a. mit Entry, Loop, McNasty und Space Godzilla sammelte er 553,34 Punkte an und zog hinter den bereits genannten 17- und 18-jährigen Topathleten als 4. ebenfalls ins Halbfinale.

Hoop !

Hier erpaddelte sich Justin mit 60 Punkten den 9. Platz im Europa Cup und in der deutschen Meisterschaft der unter 16-jährigen Jugendlichen den 3. Platz.

Platz 3 bei der deutschen Meisterschaft U16 – Justin bestätigt seine guten Leistungen von der “Heim-DM 2022″in Neheim und seine Nomierung für die Freestyle WM 2023 auch auf der Isar.

Für Mads ging es mit 2x 250 Punkte im Finale weiter. Als bei weitem jüngster Finalteilnehmer erkämpfte er sich trotz veränderter Bedingungen durch den fallenden Wasserstand den 4. Platz im Europa-Cup und verteidigte seinen deutschen Meisterschaft Titel U16.

Wie im letzten Jahr in Neheim-Hüsten standen damit mit Mads und Justin erneut 2 Wiedenbrücker auf dem Treppchen der deutschen Meisterschaft.

 

Justin und Mads brachtenauch in dieseisem Jahr die DKV Ehrennadeln mit nach Hause

Weiter ging es mit der Mannschaftswertung, bei der 3 Sportler/innen eines Vereins gemeinsam 180 Sekunden Zeit haben, so viele Moves wie möglich zu präsentieren. Dabei wird jeder Move nur einmal gezählt und jeder Sportler muß mindestens einen gültigen Move zur Wertung beitragen. Die Top-Teams vom KSC Villingen und von den Ulmer Paddlern ließen nichts anbrennen und platzierten sich souverän auf Platz 1 und 2. Um Platz 3 wurde es zwischen den beiden NRW-Teams vom SKC Neheim-Hüsten und vom KC Wiedenbrück-Rheda ganz eng. Mit 390 zu 386,67 Punkten setzten sich die Sauerländer gegen die Emstädter Nele, Mads und Justin knapp durch und errangen so den 3. Platz auf dem Siegerpodest.

 

Nur 3,33 Punkte fehlen dem KCWD für den Sprung aufs Treppchen – Benny Bodes Spin bringt den 3. Platz ins Sauerland zum SKC Neheim-Hüsten

Bei den Masters (Ü40) gab es dann ebenfalls eine ganz knappe Entscheidung. Nach 2 von drei Läufen führte Stefan Barwich vom KCWD mit 140 Punkten noch sicher vor dem Ü60-Weltmeister Helmut Wolff vom KSC Villingen.

Starker 2. Lauf im Finale mit Cartwheel, Loop und Spin

Doch während sich Stefan im 3. Lauf nicht mehr steigern konnte,

Nach dem gelungenen Entry gelang im 3. Lauf leider nicht viel.

zeigt der Schwarzwälder Nervenstärke und seine ganze Klasse. Mit 160 Punkten sicherte er sich den deutschen Meistertitel, während Stefan Barwich wie 2022 auf Platz 2 landete.  

Auch die Freestyle Senioren werden auf dem Volksfest vom Plattlinger Bürgermeister geehrt.

 

Siegerehrung als Warm up für die große Abschlußparty auf dem Plattlinger Volksfest

Weitere Infos unter

https://www.kanu-freestyle.info/

https://www.kanu-nrw.de/content/index.php/2012-01-01-17-29-19/2013-03-18-19-50-35/aktuelles

https://www.plattling-freestyle.com/home-startseite/2023-eca-euro-cup-deutsche-meisterschaften/

Text: Stefan Barwich

Fotos: Rüdiger Hauser, Tanja Pilgrim-Barwich und Stefan Barwich