Am 07./08.05.2022 fanden die deutschen Meisterschaften im Kanufreestyle auf der Ruhr-Walze in Neheim statt. Nahezu ein Heimspiel für die Wiedenbrücker Kanuten, die sonst eher gewohnt sind im bayrischen Augsburg oder Plattling ihre nationalen Titelkämpfe auszutragen. Nachdem sie in den vergangenen Wochen bereits viele Trainingseinheit auf der Ruhr absolviert hatten, reisten 7 Sportler vom Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda zur deutschen Meisterschaft ins Sauerland. Mit viel Mühe und Aufwand war der Playspot und das Umfeld nach den verschiedenen Hochwassern im Juli 2021 und auch im Frühjahr 2022 vom gastgebenden SKC Neheim-Hüsten für diese deutsche Meisterschaft präpariert worden.
Das intensive Training zahlte sich aus und die Paddler von der Ems konnten ihren Heimvorteil gegen die üblicherweise stark dominierenden Freestyler aus dem Süden und Südwesten (Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen) aussspielen. Durch den niedrigen Wasserstand der Ruhr zeigt sich die Neheimer Walze als technische sehr anspruchsvoll und durchaus schwierig zu beherrschen.
Die erste Entscheidung fiel bei den jüngsten im Schüler Cup bereits am Samstag Mittag. Hier traten Silas Forthaus und Paul Bultschnieder vom Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda (KCWD) an. Im Finale konnte der 11-jährige Silas Spins, Shuvit, Felix und Rollen so geschickt aneinander reihen, daß er den Schüler Cup für sich entschied, während der ebenfalls 11-jährige Paul auf dem 4. Platz landete.
In der Mannschaftswertung müssen 3 Paddler im Team innerhalb von 150sek. möglichst viele Tricks und Moves auf der Welle zeigen, wobei jeder Sportler mindestens einen Move in die Wertung einbringen muß. Hier belegte der KCWD in der Besetzung Nico Gottszky, Nele und Mads Barwich den vierten Platz.
Bei den Damen qualifizierte sich Nationalmannschaftsfahrerin Nele Barwich vom KCWD für das Finale. Am Abend im Finale unter Flutlicht errang sie dann hinter der Junioren-Europameisterin von 2021 Merle Hauser vom KV SÜW die deutsche Vizemeisterschaft. Dabei setzte sie sich mit einem hervorragenden 3. Lauf mit Cartwheel, Loop und Spin gegen ihre 3 Nationalmannschaftskameradinnen Anica Schacher, Lucia Hacker und Anne Sommerauer durch, mit denen sie Ende Juli das deutsche Damenteam bei der Weltmeisterschaft in Nottingham stellt.
Bei den Herren schied Nico Gottszky (KCWD) im Vorlauf trotz sehr guter Läufe aus, während Stefan Barwich (KCWD) bei den Masters Ü40 die deutsche Vizemeisterschaft errang.
Ganz spannend wurde es zum Abschluß im Finale der männlichen Jugend (15/16 Jahre) bzw. Junioren (17/18 Jahre). Der 14-jährige Mads Barwich (KCWD) qualifizerit sich als einziger Jugendfahrer für das Finale. Bereits im ersten Lauf erzielte er mit Loop, Cartwheel und Spin 130 Punkte, die er im zweiten Lauf noch durch eine Phönix Monkey mit Airbonus auf 250 Punkte steigerte. Damit sicherte er sich den Titel des deutschen Jugendmeisters vor seinem Vereinskameraden Justin Niermeier. DM-Platz 1 und 2 der männlichen Jugend gingen also an die Emsstädter. Mehr Punkte als Mads erzielten nur die beiden 17-jährigen Lokalmatador Jannis Meinschäfer vom SKC Neheim-Hüsten und der 4. Platzierte der Europameisterschaften 2021 Paul Ernst von der KG Neckarau, die aber beide in der Juniorenklasse antraten.
Bei der Siegerehrung überreichten bei strahlendem Sonnenschein der Vizepräsident des Kanu-Verbands NRW Thomas Hartleif, NRW-Freestyle Referent Tobias Patge und die DKV Freestyle-Referentin Anne Sommerauer die begehrten goldenen und silbernen DKV-Meisterschaftsnadeln an die Wassersportler. Obligatorisch für eine Kanufreestyle-Veranstaltung das gemeinsame Essen, eine große Party, diverse eher spaßige Rahmenrennen sowie eine große Tombola. Auch hier waren die Emspaddler/innen mit vollem Einsatz bei der Sache. Weitere Infos auch unter www.kcwd.de.
Wer Lust auf Paddeln hat und den Kanusport einmal ausprobieren möchte, der ist beim Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda immer herzlich willkommen, insbesondere zu den Trainingszeit und Touren auf den Flüssen der Region. Weitere Infos unter https://kcwd.de/blog/lust-auf-kanu/
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