2. Wiedenbrücker Kajak Parcours Challenge

Ca. 30km flußabwärts von der Emsquelle in der ostwestfälischen Senne fließt die Ems idyllisch durch das Flachland. Dort in Wiedenbrück trainieren die Sportler des Kanu-Clubs Wiedenbrück-Rheda e.V.  und in ihrem Bootshaus träumen sie vom nächsten Ausflug ins Wildwasser in die Alpen und zum Kanu-Freestyle auf einer der weit entfernten Wellen oder Walzen im südlicheren Teil der Republik. Aufgestaut durch ein Wehr im Stadtgebiet kann man die Fließrichtung der Ems meist nur erahnen, von Wellen und Wildwasser weit und breit keine Spur. Diese eher bescheidenen Bedingungen erfordern Kreativität und Engagement, um dort einen interessanten Kanusport-Tag für Jung und Alt aufziehen zu können.

 

Anläßlich des 60-jährigen Vereinsjubiläums wurde die Kajak Parcours Challenge erstmals 2016 vom KCWD-Team ausgerichtet und stieß auf so viel Begeisterung bei den Teilnehmern und Organisatoren, dass ein Jahr später am 09.09.2017 die 2. Auflage gestartet wurde. Mangels wildem Wasser bauten die Wiedenbrücker Kanuten eine 3 Meter hohe Startrampe mit Rollenrutsche an den Fluss. Spätestens nach dem Eintauchen ins Wasser wussten nun nicht nur die Kanu-Kids, dass die Challenge begonnen hatte. Das Wasser spritzte, die Boote tauchten und der ein oder andere Kreischer war zu vernehmen. Natürlich durfte auf Wunsch auch neben der Rutsche losgepaddelt werden. Nach einem Sprint um eine Wendeboje wartete ein lose im Wasser befestigtes, ziemlich wackliges Surfbrett auf die Kanuten: „Einmal aussteigen, Boot herüberziehen und dann wieder einsteigen“,  lautete die Aufgabe dort. Das ist gar nicht so einfach und ein riesen Spaß für Aktive und Zuschauer, denn nicht wenige Starter hatten die Beweglichkeit des Surfbretts unterschätzt und landeten in den Fluten der Ems. Einigen Sportlern mußte gar vom Ufer ein 2. oder 3. Boot gereicht werden, nachdem das erste vollgelaufen war.

Rauf aufs Brett

Aussteigen will gelernt seinHier zeigte sich wieder einmal, daß Kanu-Sport auch im Einerkajak eine Teamsportart ist. Am Surfbrett konnten die jüngsten Kanu-Kids ihre Beweglichkeit ausspielen und den großen zeigen, wie es geht.

 

weiter geht es   durch den Reifen  durch das Netz  Den Buzzer nicht verfehlen

Tatkräftig unterstützt durch Trainerin Luisa Heinen, hüpften die Kids über das Board und flugs auf der anderen Seite wieder ins Kajak. Da konnte manch älterer Teilnehmer nur staunen und seine teils hochgesteckten Erwartungen im braunen Emswasser versenken. Weiter ging es durch einen aufgehängten Trecker-Reifen, bevor das Paddel über eine Stange geworfen werden mußte. Kenterung vor dem BuzzerNach einem weiteren Sprint um ein Wendetor lauerte das Kanutenfangnetz auf die Paddler. Es konnte mit der Taktik „Mit Schwung rein, Boot gerade halten, Paddel  lang!“ am besten überwunden werden.  Dennoch fädelte der ein oder andere Kanute mit der Bootsspitze ein, verhedderte sich und musste sich dann mühevoll wieder befreien. Nach dem Zielsprint wurde die laufende Fahrzeit mit dem Buzzer gestoppt.

 

67 Teilnehmer aus 7 Vereinen und einer Kanuschulsport-AG, davon 45 Kinder und Jugendliche wagten sich im Einerkajak auf die Strecke. Darunter starteten auch einige erst 7-jährige Jungs und Mädels, die erst in diesem Jahr mit dem Kanusport begonnen hatten. Andererseits traten auch erfolgreiche Kanu-Freestyler wie die deutsche Schülermeisterin Nele Barwich sowie Luisa Heinen und Patrick Gödecke, die Deutschland bei der Freestyle-WM im November in Argentinien vertreten, an. Selbst aus dem über 500km entfernten Ulm war Louis Rees von den Ulmer Paddlern angereist. Natürlich ließen es sich auch die Trainer und Betreuer nicht nehmen, sich den Herausforderungen des Parcours zu stellen. Die Tagesbestzeit fuhr Stefan Barwich vor David Nauermann. Außerdem überwanden 25 Zweierteams in Topoduos in verschiedener Zusammensetzung die Hindernisse auf der Ems.

10er auf der StreckeSchließlich wurden per Los aus allen Teilnehmern 6 Teams mit je 8 Teilnehmern zusammengestellt, die im 10er-Canadier gegeneinander antraten. Mit fliegendem Start ging es in Richtung Wiedenbrücker Innenstadt bis zur nächsten Straßenbrücke. Dort mußte das Boot gewendet werden, um dann unter frenetischem Anfeuerungsrufen der Zuschauer wieder zurück zum Ziel am KCWD-Steg zu paddeln.

Während des Canadier-Rennens baute das KCWD-Team unterstützt von Eltern und Teilnehmern den Parcours und die Verpflegungstände ab, so dass etwas früher als geplant die Siegerehrung vor dem Wiedenbrücker Bootshaus durchgeführt werden konnte. Neben einer Tombola mit gesponsorten Preisen wurden den erfolgreichen Sportler eigens hergestellte „Kajak-Parcour-Challenge Duschgele“ überreicht, das siegreiche Canadierteam erhielt handgearbeitete Schlüsselanhänger in Form eines Stechpaddels. Zum Abschluß wurden die Sieger in knallrote Supermann-Umhänge mit dem Aufdruck „Winner Kajak Challenge“ gehüllt – Ehrensache, dass diese Umhänge während der bis in den frühen Morgen reichenden After-Race-Party nicht abgelegt wurden.

 

2017-RhedWBK

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Teilnehmende Vereine:

GFG   Gütersloher Faltbootgilde

KKM   Kanu-Klub Minden

KVM   Kanu-Verein Münster

KAG   Kanu-AG Ratsgymnasium Wiedenbrück

TUS    TUS 1859 Hamm

KCP   Kanu-Club Paderborn

UP      Ulmer Paddler

KCW  Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda

 

Ergebnisse:

 

Mädchen unter 10 Jahre:

  1. Jana Beckord                      KCW
  2. Zoe Jeanette Ernst             KKM

 

Jungen unter 10 Jahre:

  1. Mads Barwich                     KCW
  2. Jannes Gehlhaar               KCW
  3. Noah Haase                        KCW

Mädchen 11 – 14 Jahre:

  1. Nele Barwich                       KCW
  2. Carla Bultschnieder                       KCW
  3. Maja Böckenholt                 KVM

 

Jungen 11-14 Jahre:

  1. Benedikt Hölker                  TUS
  2. Ben Sorci                             GFG
  3. Louis Rees                          UP

 

Mädchen 15-18 Jahre:

  1. Mathilde Pöppelmann       GFG
  2. Anna Bultschnieder                      KCW
  3. Johanna Hölker                  TUS

 

Jungen 15-18 Jahre:

  1. Tim Heyer                             KVM
  2. Patrick Gödecke                  KCW
  3. Finn Foyer                           GFG

 

Damen 19-40 Jahre:

  1. Luisa Heinen                                  KCW
  2. Caroline Junker                  KCW
  3. Lydia Garnschroeder         GFG

 

Herren 19-40 Jahre:

  1. David Nauermann              KCW
  2. Christoph Schmeing          KCW
  3. Nils Zengler                         KCW

 

Herren über 40 Jahre:

  1. Stefan Barwich                   KCW
  2. Matthias Beckord                KCW
  3. Ulf Böckenholt                    KVM

 

Topoduo Jungen bis 14 Jahre:

  1. Brand / Kreft                        KCP

 

Topoduo Mixed ab 15 Jahre:

  1. Heinen / Nauermann         KCW

 

Topoduo Damen ab 15 Jahre:

  1. Garnschröder / Foyer         GFG

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